„Rein ins Grüne“ statt „Raus ins Grüne“. Naturerlebnis geht nicht nur auf dem Land sondern auch in der Stadtwildnis. Was wie ein Gegensatz klingt, ist in Wahrheit keiner. Wildnis gibt es schon heute fast überall in unseren Städten. Bisher sind es meist unzugängliche Orte wie alte Bahnareale, Industriebrachen oder ungenutze Restflächen die bisher zu klein für eine Bebauung waren. Wir können solche Bereiche – oft sind es wahre Biodiversitäts Hotspots in der Stadt – aktiv schützen aber auch geplant eine Verwilderung zulassen. Das Prinzip ist ganz einfach: Zieht sich der Mensch zurück, übernimmt die Natur sofort wieder das Steuer – und das auch mitten in der Großstadt und ohne unser Zutun. So entstehen ganz neue und dynamische Naturerlebnisse in der Stadt und die natürliche Sukzession (von der kargen Brachfläche zum Wald) wird wieder erlebbar.

Immer mehr Städte lassen solche wilden Naturbereiche heute bewußt zu oder bewerben sie sogar als wilde Stadtnatur. Fragt doch mal bei eurer Stadt nach oder überlegt euch ein Projekt und schlagt es dem Gemeinderat vor. Wie so etwas auch als Bürger:in und ohne eigenes Land gehen kann hat Prof. Peter Berthold in seinem Buch „Unsere Vögel“ im Detail beschrieben. Die Erkenntnisse aus seinem Projekt „Jeder Gemeinde ihr Biotop“ lassen sich größtenteils auch auf die Stadt übertragen.

Und wenn ihr nicht in einer Stadt wohnt, dann schaut euch erst Recht das deutschlandweite Biotopvernetzungsprojekt „Jeder Gemeinde ihr Biotop“ an.

Weitere Informationen:

Projekt Städte wagen Wildnis
Perspektiven für Wildnis in der Stadt – Deutsche Umwelthilfe e.V.
Städte und wilde Natur – Deutsche Umwelthilfe e.V.
London National Park City – Let’s make London greener, healthier and wilder (Maker Guide)
Wildnisstadt Berlin – Was wäre wenn Berlin eine National Park City werden würde?


Literatur: